Führen heißt, für Sinnorientierung zu sorgen. Denn wir Menschen sind die Lebewesen, die Brot und Sinn zugleich zum Leben und zum Arbeiten brauchen.
Bringt Ihnen eine V-B-R-Botschaft den Glanz in die Augen: Verschlanken der Strukturen – Beschleunigen der Prozesse – Reduzieren der Kosten? – So notwendig und wichtig das auch ist: Lässt das Ihr Herz schneller schlagen?
Und gewinnen wir als Entscheider und Führungspersonen mit dieser kalten Botschaft der Zahlen die Menschen, die unsere Unternehmen brauchen: Sprechen wir mit dieser Botschaft die besten Köpfe der Generation Y, der gegenwärtig 20- bis 35-Jährigen an? Ermuntern wir mit dieser Botschaft die guten, erfahrenen älteren Mitarbeiter aus der Generation der Babyboomer zum Bleiben, statt – bei schuldenfreiem Eigenheim und durchfinanziertem Studium der Kinder – die Frühverrentung zu wählen? Weckt eine solche V-B-R-Parole die entscheidenden Kräfte, die Ihr Unternehmen weiter bringt?
Vermutlich eher nicht, oder? Denn Brot allein sättigt uns nicht: Wir brauchen mehr als Gehalt und Gratifikationen, mehr als schlanke Prozesse und klare Aufgabenverteilung, mehr als reduzierte Kosten und steigende Gewinne.
Wir haben als Menschen essenziell Hunger nach mehr: nach Sinn und Bedeutsamkeit für das, was wir tun, für das, was wir sind und was wir als Vermächtnis weitergeben wollen. Das trägt uns und spornt uns zugleich an. Deshalb ist sinnorientiertes und sinnorientierendes Führen ‚lebenswichtig’.
Und noch etwas: Ich vertrete dieses Thema mit Bodenhaftung, Mitarbeiterbeteiligung und Verbindlichkeit. Denn ansonsten wird aus sinnorientiertem Führen ein klarer Fall für Hochglanzbroschüren mit der definitiven Zielrichtung Altpapiercontainer.